Nach dem
wunderschoenen Bagan ging es dann in einem vollgestopften Minibus weiter nach
Mandalay, die einzige Stadt in Myanmar, die ich nicht besonders mag. An dem
einen Tag sind wir einfach nur so rumspaziert waren im Koenigspalast und auf
dem Mandalay Hill. Das lustige ist, es gibt ueberall in der Stadt so
Sportgeraete zum Fithalten, aber eigentlich ist es viel zu heiss fuer Sport. An
diesem Tag war die ganze Stadt wie ausgestorben, denn es war ein historischer
Tag, es fanden die ersten demokratischen Wahlen nach ueber dreissig Jahren
Militaerdiktakur statt. Die NLD (demokratische Partei) hat auch mit ueber 80
Prozent die Wahlen gewonnen, allerdings ist das Parlament noch nicht ganz
demokratisch, da die Waehler nur 75 Prozent des Parlaments wahlen koennen. Der
Tag verlief zumindest in Mandalay ohne Zwischenfaelle, man hatte sich aber auf
alles vorbereitet, das Hostel hatte eine lange Liste mit Do’s and Don’t s und
Essen fuer mindestens eine Woche gespeichert, falls man nicht mehr auf die
Strasse kann. Gluecklicherweise ist aber nichts passiert. Am naechsten Tag
haben wir eine Tagestour gemacht, aber nach Bagan koennen eine normale Tempel
nicht mehr wirklich begeistern, allerdings war die U Bein Bridge zum
Sonnenuntergang ein echtes Highlight. Nach Mandalay ging es mit einem 12
Stunden Zug nach Hsipaw, es gibt nur einen und der faehrt um 4 Uhr morgens,
also halb schlafend gingen wir zum Bahnhof. Wir waren zu viert allerdings gab
es nur noch zwei Upperclass Tickets die wir zwei Maedels uns geschnappt haben,
die Jungs mussten mit der Lower Class vorlieb nehmen J Als wir dann in Zug kamen waren wir ein
bisschen geschockt, weil der Zug voll mit Soldaten war und die waren total ausgeruestet
mit Maschinengewehren, Messern, Pistolen...und sie haben ja zwei Tage vorher
erst die Wahlen verloren, wenn es da einen Aufstand gegeben haben...der einzige
Trost war, dass alle Flip Flops trugen, dass machte sie schon viel
unoffizieller. Und wir sassen wirklich in der Mitte von denen, zwei mussten
sogar ihren Platz hergeben. Naja aber es hat alles gut geklappt und kurze Zeit
spaeter hab ich dann auch ganz gut auf einem Maschinengewehr geschlafen, wie
sich spaeter herausgestellt hat. Die Zugfahrt war total schoen, nachdem wir
ausgeschlafen hatten, konnten wir einfach die Fahrt durchs Nirgendwo geniessen,
der Zug fuhr langsamer als 20 kmh sodass man sich auch alles ganz genau
anschauen konnte. In Hsipaw angekommen wir uns fuer naechsten Tag einen
Tourguide fuer eine drei taegige Trekkingtour organisiert. Am naechsten Tag
ging es dann auch los 17 km durch den stroemenden Regen den Berg hinauf. Aber
es war eigentlich echt cool, weil wir auch einen total tollen Guide hatten. Die
ganzen drei Tage hat er uns soviel erklaert und erzaehlt ueber die Natur, die
Kultur und die Geschichte der Shan Bevoelkerung und von Myanmar. Auch viele
Geschichten, die man sicher nirgens nachlesen kann, oft standen mir die Traenen
in den Augen weil es einfach so schoen war. Wir sind von Dorf zu Dorf gewandert
und haben dann auch in den Familien dort gewohnt, hier in den Bergen scheint
die Zeit stehen geblieben zu sein, vor allem hat mich fasziniert, dass die in
jedem Dorf eine andere Sprache haben. Angekommen in unserem Haus haben wir
erstmal unsere Pitschnassen Klamotten ums Feuer verteilt, die Schuhe darf man
allerdings nicht mit ins Haus nehmen, sodass es am naechsten Tag wieder in die
triefenden Schuhe ging. Aber dann haben wir uns erst mal mit Tee und einer
burmesischen Zigarre wieder aufgewaermt. Dann gab es mega gutes Essen, dass
bauen die hier alles selbst an und man kann das auch nirgens kaufen. Den
restlichen Tag haben wir dann mit Kartenspielen und so verbracht. Wenn man aufs
Klo wollte musste man erst mal raus und so 20 m durch Knoecheltiefen Schlamm
waten, da trinkt man dann doch lieber weniger. Am naechsten Tag war zum Glueck
besseres Wetter und so trocktneten unsere Klamotten auch beim wandern noch.
Durch Zufall kamen wir an einem Festival vorbei und wurden spontan eingeladen
mitzumachen. Die Maedchen waren alle ganz traditionell angezogen und sahen
bezaubernd aus. Und die ganzen Kinder waren alle so lieb und suess , wir
wollten gar nicht weiter, aber schliesslich wurden wir mit Traenen in den Augen
und Handkuessen verabschiedet. An diesem Abend redete ich noch sehr lange mit
Ton (unser Guide) ueber so viele Sachen, ein so tolles und tiefsinniges
Gespraech hatte ich schon lange nicht mehr. Am naechsten Tag ging es dann
wieder zurueck, mittlerweile hatte ich so schmerzhafte Blasen an den Fuessen,
dass ich kaum noch und nur noch mit Traenen in Augen vor Schmerzen laufen
konnte. Ich war heilfroh als wir zurueck waren obwohl es wirklich eine tolle
Erfahrung war. Mit dem Nachtbus ging es dann weiter zum Inle Lake, am ersten
Tag dort haben wir eigentlich nicht viel gemacht, ausser den Tag auf ein
Weingut ausklingen lassen. Am naechsten Tag ging es mit dem wohl klapprigsten
Rad der Welt auf eine Fahrradtour. Gegen Ende wurden wir mal wieder Teil eines
kleinen Festes die feiern hier echt die ganze Zeit J Jedes Kind geht wenn es so zwischen vier
und sieben Jahre alt ist fuer eine Zeit ins Kloster, und in dieser Parade
wurden die Kinder ins Kloster gebracht. Sie wurden huebsch rausgeputzt und
ritten auf bunt geschmueckten Pferden. Alle sind mega gut drauf, feiern und
tanzen, da der Glaube hier noch eine sehr wichtige Rolle spielt, sind hier alle
total stolz wenn ihre Kinder ins Kloster gehen. Am letzten Tag am Inle Lake und
auch Myanmar machten wir eine Bootstour auf dem Inle Lake. Am naechsten Tag
ging es frueh morgens zum Flughafen, denn wir wollten an die Grenze fliegen,
fuer Auslaender ist die Strasse gesperrt. In Tachilek ging es zurueck nach
Thailand nach Chiang Rai. Dort besuchten wir unter dem anderen Tempel, der
wirklich total schoen und modern ist hat im Innern Star Wars Figuren und so...
mal was anderes, dann waren wir noch am goldenen Dreieck so was wie das
Dreilaendereck in Deutschland, nur hier von Thailand, Myanmar und Laos. Leider
hat mich eine Krankheit dann fuer ein Weile lahmgelegt, sodass Sara, meine
Reisebegleitung erstmal ohne mich weiter ist. Als mir dann besser ging bin ich
dann auch nach Pai, einem suessen kleinen Ort, mit vielen sehr coolen Bars,
allerdings hat es hier mehr Touristen als Locals was schade ist. Naja aber das
Essen auf dem Nachtmarkt ist einfach nur gigantisch, an einem Tag haben wir
dann ein Wildwasser Rafting Tour gemacht, dass war echt total cool, wenn auch
nicht ganz ungefaehrlich. An einem Tag hab ich dann noch ein Motorradtour
gemacht und einen Tag hab ich mal nix gemacht, ausser bissle shoppen. Dann ging
es weiter nach Chiang Mai zum Lichterfest.
Dieses Festival dauert drei Tage (Abende) und hat mich an
viele Festlichkeiten in Deutschland erinnernt, die ganze Stadt war mit Laternen
geschmueckt, das war ein bisschen wie vor Weihnachten und Weihnachtsmarkt
allerdings gab es statt Gluehwein ein Fruchtshake da es um die 30 Grad Celcius
hatte. Es gab riesige Paraden mit
geschmueckten Wagen und verkleideten Menschen, was mich an Fasching erinnert
hat, auch weil man auch die ganze Zeit von der Security an den Rand gequetscht wurde,
und das ganze Feuerwerk und die aufsteigenden Laternen erinnerten mich
schliesslich an Silvester. Tagsueber haben wir einmal ein Elefantencamp
besucht, allerdings ohne zu reiten, da dass nicht gut fuer die Elefanten ist
und sie total schlecht behandelt werden, deshalb haben wir sie nur gefuettert,
mit ihnen im Schlamm gebadet und sie gewaschen. Und einen Tag habe ich auch
einen Thai Kochkurs gemacht, also freut euch auf leckeres thailaendisches
Essen, wenn ich wieder da bin J
Da das Reisen auch anstrengend ist und man staendig was
neues erlebt, dachte ich mach mal was was nicht jeder macht und bin fuer drei
Tage zum Meditieren in einen buddhistischen Tempel, das war auch eine echt
coole Erfahrung, mit den Moenchen und ohne Handy, elektrische Musik und einfach
mal unerreichbar zu sein. Es ist aber auch echt hart man schlaeft auf dem
Steinboden, muss um 4:30 aufstehen und meditiert dann den ganzen Tag, direct nach dem Aufstehen bestand das bei mir
daraus zu versuchen nicht wieder einschlafen, weil man ist mega muede und sitzt
dann in einem dunklen ruhigen Raum. Nach elf Uhr gibt es auch nichts mehr zu
essen, da hatte ich abends dann schon
voll Hunger. Aber auch hier habe ich coole Leute getroffen, zum Beispiel ein
Moench, der schon in mehr deutschen Staetden war als ich, eine “Freistaat
Bayern” Flagge vor seinem Zimmer hat, den Text von “Atemlos” von Helene Fischer
(nicht mal im buddhistischen Kloster wird man von ihr verschont J) und “deutsche Bahn”
von den Wise guys kennt. Aber jetzt bin ich auch wieder froh im normalen
Getummel zu sein.
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